Studie:Transformationspfade:
Europäische Wertschöpfungsgewebe und wirtschaftliche Chancen in Wachstumsmärkten

Abstrakte Linien und Punkte formen ein Netzwerk

Deutschland und Europa

Starke wirtschaftliche Verflechtungen

Wie stark ist die deutsche Industrie mit Europa und der Welt vernetzt? Diese Frage steht im Zentrum der vorliegenden Analyse. Aufbauend auf der Transformationspfade-Studie (BDI et al. 2024) erweitert die Untersuchung den Blick von nationalen auf europäische und globale Wertschöpfungsgeflechte.
Im Fokus steht dabei die deutsche Industrie: Welche ökonomischen Spuren hinterlässt sie über internationale Zulieferbeziehungen hinweg? Die Ergebnisse zeigen eindrucksvoll, welche zentrale Rolle insbesondere die Europäische Union in diesen wirtschaftlichen Verflechtungen spielt: Jeder Euro direkter Wertschöpfung erzeugt bis zu 4,70 Euro an indirekter Wertschöpfung bei Zulieferern – vor allem in Deutschland und der EU. Besonders enge Verflechtungen bestehen zwischen Schwesterbranchen in Europa.

Wachstumsmärkte

Chancen für Europa

Enge Wertschöpfungsnetzwerke bergen gemeinsame Risiken, bringen aber auch große Chancen mit sich. Das gilt vor allem im Hinblick auf neue technologische Entwicklungen in Wachstumsmärkten, etwa in den Bereichen Digitalisierung, Dekarbonisierung und Gesundheit, die bereits heute zentrale Treiber von Wertschöpfung sind. Deutschland erzielt dort 143 Mrd. Euro, die EU fast 500 Mrd. Euro. Insgesamt gehen von Deutschland bzw. der EU in den Wachstumsmärkten 194 bzw. 677 Mrd. Euro Wertschöpfung aus. Bis 2035 kann sich diese Wertschöpfung bei stabilen Marktanteilen auf das 3,5-Fache steigern. Das zeigt eines der fünf in dieser Studie untersuchten Szenarien.

Resilienz und Rendite

Der entscheidende Hebel

Die stärkere wirtschaftliche Integration in der EU ist ein entscheidender Hebel. Jeder zusätzliche Euro in EU-internen Lieferketten erzeugt 2,30 Euro an Wertschöpfung innerhalb der EU. Somit erhöht eine stärkere ökonomische Integration innerhalb der EU nicht nur die Resilienz gegenüber globalen Risiken, sondern entfaltet auch eine hohe Wertschöpfungsrendite.

Die Szenarien zeigen außerdem: Zwischen einem optimistischen und einem Trägheitsszenario liegt für Deutschland eine Wertschöpfungslücke von bis zu 630 Mrd. Euro – rund ein Sechstel der heutigen Gesamtwertschöpfung. Entscheidend sind jetzt die richtigen politischen und wirtschaftlichen Weichenstellungen.

Handlungsempfehlungen

Wirtschaftspolitische Maßnahmen für eine erfolgreiche Zukunft

  • Wettbewerbsfähige Energieversorgung: Steuerreduzierungen, industriegeeignete Netzentgelte, Ausbau grenzüberschreitender Energieinfrastruktur (Strom, H₂, CO₂)
  • Preisliche Wettbewerbsfähigkeit: Reduktion von Arbeitskosten, Steuerlast und Bürokratiekosten
  • Innovationskraft stärken: Förderung von Grundlagen- und Anwendungsforschung, Verbesserung des Technologietransfers, Fokus auf Schlüsseltechnologien
  • Bessere Finanzierung für Innovationen: Wagniskapital in Europa ausbauen (z. B. über Pensionsfonds, EIB, steuerliche Anreize)
  • Hindernisse im EU-Binnenmarkt abbauen: Harmonisierung von Standards, Marktüberwachung und Regulierung
  • Kompetenzen entwickeln: Bildungsoffensive in Deutschland und Europa, Fokus auf MINT-Fächer, digitale Kompetenzen und berufliche Weiterbildung
  • Digitale Regulatorik sinnvoll umsetzen: EU-Regelwerke sollen Innovation ermöglichen, nicht hemmen; regulatorische Fragmentierung innerhalb Europas vermeiden

Transformationspfade:
Europäische Wertschöpfungsgewebe und Wachstumsmärkte

Eine Studie für den BDI.

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