Studie:Wirtschaftliche Bedeutung
regionaler Automobilnetzwerke in Deutschland - Update 2025

Automatisierte Produktionslinie in einem Automobilwerk

AUTOMOBILWIRTSCHAFT IM FOKUS

Die Automobilwirtschaft
sichert hochproduktive und innovationsstarke Arbeitsplätze.

Nach 2021 untersuchen wir erneut die regionale Bedeutung der Automobilwirtschaft auf Ebene aller Kreise und kreisfreien Städte. Die Automobilwirtschaft ist eine der wichtigsten Branchen Deutschlands. Mit ihrem Wertschöpfungsbeitrag in Höhe von 341 Milliarden Euro und ihren rund 3,2 Millionen Erwerbstätigen sichert sie hochproduktive und innovationsstarke Arbeitsplätze. Die Branche steht jedoch vor allem vor zwei strukturellen und einer konjunkturellen Herausforderung:

Die Herausforderungen
der deutschen Automobilwirtschaft

  • Die erste strukturelle Herausforderung ist die automobile Transformation, das heißt der Wandel hin zu elektrifizierten, automatisierten und vernetzten Autos. Das führt aktuell zu sinkenden Marktanteilen deutscher Hersteller, insbesondere in China. Während der deutsche Marktanteil über alle Antriebsarten bei rund 22 Prozent in China liegt, sind es bei den „new energy vehicles“ (NEV) lediglich 5 Prozent.
  • Die zweite strukturelle Herausforderung ist mehr „Local-for-local“-Produktion. Automobilhersteller aus Deutschland produzieren also verstärkt in den Märkten, in denen die Autos verkauft werden. Aktuell werden 3,2 Millionen Autos aus Deutschland exportiert, ein Rückgang von 26,0 Prozent im Vergleich zu 2014. Dagegen stieg die Auslandsproduktion deutscher Hersteller im selben Zeitraum auf 10 Millionen Autos, ein Wachstum von 7,1 Prozent. Das setzt die heimischen Automobilzulieferer unter Druck.
  • Die konjunkturelle Herausforderung ist die weltweite Autoproduktion. Sie liegt noch deutlich hinter dem bisherigen Spitzenwert von 2017 zurück. Damals wurden 73,5 Millionen Autos hergestellt, 2024 waren es 67,7 Millionen Autos. Die Markterholung schreitet nur langsam voran.

BEDEUTUNG FÜR DIE REGIONEN

Die drei Herausforderungen wirken sich auf die deutschen Regionen aus.

Diese drei Herausforderungen führen zu sinkenden Produktionszahlen deutscher Hersteller in Deutschland. 2014 wurden noch 5,6 Millionen Autos in Deutschland hergestellt, 2024 waren es noch knapp 4,1 Millionen Autos, also 27,4 Prozent weniger. Das hat Auswirkungen:

  • Arbeitsplatzabbau: Seit 2019 wurden in der Automobilindustrie rund 55.000 Arbeitsplätze abgebaut. Während im Verarbeitenden Gewerbe insgesamt der Beschäftigungsabbau in diesem Zeitraum 3,7 Prozent betrug, waren es bei der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen 5,7 Prozent. Bis 2030 planen die Automobilunternehmen einen weiteren Abbau von ca. 100.000 Arbeitsplätzen.
  • Die Automobilindustrie produziert räumlich konzentriert: 116 von 400 Kreisen und kreisfreien Städten in Deutschland haben eine besondere Prägung durch die produktionsnahe Automobilwirtschaft. Mit knapp 859.000 Menschen arbeiten dort fast drei Viertel der produktionsnahen Beschäftigten der Automobilwirtschaft in Deutschland. Während im Durchschnitt 3,4 Prozent aller Beschäftigten in der produktionsnahen Automobilwirtschaft tätig sind, liegt der Anteil in den 116 Regionen bei 8,4 Prozent.
  • Es gibt 36 vom automobilen Wandel besonders betroffene Regionen: In 36 der 116 durch die produktionsnahe Automobilwirtschaft stark geprägten Regionen sind besonders viele Beschäftigte in Tätigkeiten entlang des konventionellen, verbrennungsmotorischen Antriebsstrangs. Von den rund 235.000 Beschäftigten, die deutschlandweit in diesen Tätigkeitsfeldern identifiziert werden konnten, arbeiten allein in diesen 36 Regionen etwa 104.000 Beschäftigte. Das entspricht gut 44 Prozent. 2021 arbeiteten noch 264.000 Beschäftigte in diesen Bereichen. Der Rückgang von rund 11,0 Prozent spiegelt den Bedeutungsverlust des Verbrennungsmotors wider. Die höchste Prägung mit Beschäftigtenanteilen von jeweils über 7 Prozent an der Gesamtbeschäftigung haben Salzgitter, der Saarpfalz-Kreis, Bamberg und der Landkreis Kassel.
  • Deutsche Unternehmen setzen stark auf Wandel: Bundesweit sind schon heute rund 182.000 Beschäftigte in den drei automobilen Chancenfeldern Elektrifizierung, Automatisierung und Vernetzung Bereichen tätig, die meisten davon in der Elektrifizierung des Antriebsstrangs (etwa 109.000). Das Wachstum in diesen drei Feldern beträgt seit 2021 knapp 46 Prozent (2021: 125.000 Beschäftigte), wodurch die Anstrengungen der Automobilunternehmen in den letzten Jahren verdeutlicht werden, die automobile Transformation aktiv zu gestalten.

Wirtschaftliche Bedeutung
regionaler Automobilnetzwerke in Deutschland - Update 2025

Eine Studie für das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE)

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