REload – Zukunft Rhein-Erft Kreis 2030
Innovationen, Fachkräfte und attraktives Wohnumfeld sind die Erfolgsbringer
Hohe Innovationsbereitschaft, ein besonderes Augenmerk auf die Ausbildung von Fachkräften und die Schaffung attraktiver Wohnumfelder: In diesen Themen sieht die "Studie zur Zukunft der Wirtschaft im Rhein-Erft Kreis" Erfolgsbringer für die Entwicklung des Rhein-Erft-Kreises.
Jahrzehntelang wurde die Region maßgeblich von der Energiewirtschaft, der chemischen Industrie und der Logistikbranche geprägt. Künftig sollte sie verstärkt bestehende Potenziale im Bereich digitaler Technologien nutzen und sich zudem deutlich breiter aufstellen. Wer an Zukunftsthemen wie "Industrie 4.0", bei der Menschen und Technologien miteinander vernetzt werden, partizipieren will, ist auf Netzwerke und Kooperationen angewiesen. Zu Gute kommt dem Rhein-Erft-Kreis das hervorragende Foschungsumfeld mit Einrichtungen wie Universität Köln, Forschungszentrum Jülich, RWTH Aachen oder Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt.
Die rund 150 Seiten umfassende Studie, an der u.a. 250 Unternehmen der Region und 40 Experten aktiv mitgearbeitet haben, sammelt nicht nur Fakten. Sie macht ganz konkrete Vorschläge für Projekte, die kurz und mittelfristig in Angriff genommen werden können. So wird die Einrichtung einer "Informations- und Innovationsbörse" auf einer Online-Plattform empfohlen, mit der sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen schneller und dauerhaft vernetzen können, um Innovationsaktivitäten zu beschleunigen. Workshops, Wettbewerbe, Erfolgsbeispiele oder Social-Media-Aktivitäten sollen diese Börse attraktiv halten. Auch schlägt die Studie die Einrichtung eines kreisweit getragenen Technologie- und Gründerzentrums vor: "Wenn sich alle Akteure im Kreis mit einem Zentrum identifizieren und an seiner Verbreitung mitarbeiten, kann ein viel größeres überregionales Potenzial entfaltet werden."
Ein weiteres zentrales Thema ist die Fachkräftegewinnung: Schon heute haben die Unternehmen in der Region Probleme, offene Stellen mit qualifiziertem Personal zu besetzen. Ein Grund ist die Anziehungskraft der Metropole Köln. Mit "TechTube - Open Mint in Schulen" sollen beispielsweise Jugendliche verstärkt für Technikthemen gewonnen werden. Im Rahmen eines Schülerwettbewerbs könnten technische Sachverhalte in YouTube-Filmen behandelt werden, um so möglichst viele Interessierte im Internet anzusprechen. Eine zentrale Rolle spielt zudem ein attraktives Wohnumfeld mit entsprechender Infrastruktur. "Imageprägende Highlights im Wohnungsbau" zum Beispiel über Architekturwettbewerbe könnten entsprechende Strahlkraft entwickeln: "In den Städten entstehen so positive Ausstrahlungseffekte auf den Einzelhandels- und Gaststättenbereich durch Kaufkräftige und junge Bevölkerungsschichten." In "Kreativquartieren" sehen die Fachleute einen weiteren vielversprechenden Ansatz.
WFG-Geschäftsführerin Prof. Dr. Beate Braun: "Die Zukunftsstudie gibt uns ganz konkrete Hinweise und Empfehlungen, auf welche Themen wir uns konzentrieren müssen."