Studie:Zwischen Kohle und Code:
Digitalisierung im Ruhrgebiet

Digitalisierung als Megatrend

Digital-Index Ruhrgebiet

Das Ruhrgebiet ist auf einem guten Weg. Der neue Digital-Index ermöglicht die Messung des Digitalisierungsgrades auf kommunaler Ebene im Ruhrgebiet.

Die Digitalisierung ist einer von vier zentralen Megatrends, der tiefgreifende Auswirkungen auf nahezu alle Lebensbereiche hat – von der Wirtschaft über die Bildungslandschaft bis hin zur Infrastruktur und Verwaltung. Gerade auf kommunaler Ebene eröffnet die Digitalisierung neue Möglichkeiten aber auch Anforderungen, um den Bedürfnissen der Unternehmen und der Bürgerinnen und Bürger zu entsprechen.

Methodik der Studie

Im Auftrag des Digital Campus Zollverein e.V. und des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen hat die IW Consult GmbH mit dem Digital-Index eine systematische und vergleichbare Bewertung des Digitalisierungsgrads in den 53 Kommunen des Ruhrgebiets vorgenommen. Grundlage sind 12 Indikatoren, die sich auf die Bereiche Forschung, Beschäftigung, Unternehmen und Infrastruktur erstrecken (siehe Abbildung 1). Die Indikatorik erlaubt zudem Vergleiche zu anderen Metropolregionen Deutschlands. Innovative Verfahren wie beispielsweise Webcrawling ergänzen die Verwendung von amtlicher und nicht-öffentlicher Statistiken, um neue Einblicke in die Unternehmenslandschaft zu erhalten. 

Übersicht Empirische Vermessung der Digitalisierung - Teilbereiche, Indikatoren und Quellen
Abbildung 1: Empirische Vermessung der Digitalisierung - Teilbereiche, Indikatoren und Quellen; eine detaillierte Darstellung der Methodik beinhaltet die Studie

Digitale Vorreiter im Ruhrgebiet

Im Ergebnis zeigen sich im Ruhrgebiet sieben Kommunen als Vorreiter und Treiber der digitalen Transformation. Die Kommunen, die den Ruhrgebietsdurchschnitt übertreffen, sind Dortmund, Holzwickede, Bochum, Essen, Haltern am See, Hünxe und Gelsenkirchen (siehe Abbildung 2). Im Vergleich mit den anderen elf Metropolregionen zeigen sich insbesondere auf Indikatorenebene Stärken der Regionen des Ruhrgebiets.

Teilbereiche des Index

In den einzelnen Bereichen sind folgende Kommunen des Ruhrgebiets besonders fortgeschritten: Bochum, Dortmund und Ennepetal weisen im Bereich der Forschung eine besonders hohe Ausprägung auf. Der Bereich der digitalen Beschäftigung wird von den Gemeinden Dortmund, Holzwickede und Essen angeführt. Im Bereich Unternehmen zeigen sich die höchsten Werte in Holzwickede, Dortmund und Bochum. Bei der digitalen Infrastruktur liegen Hünxe, Schermbeck und Sonsbeck vorn.

Ableitungen und Empfehlungen

Die Studie zeigt, dass das Ruhrgebiet großes Potenzial besitzt, die Digitalisierung als Motor für wirtschaftliche und gesellschaftliche Transformation zu nutzen. Dafür sind gezielte Investitionen und eine verstärkte Nutzung von Synergien zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung notwendig, um bundesweit eine Vorreiterrolle einzunehmen. Aktuell bestehen die Stärken des Ruhrgebiets noch nicht über alle Bereiche und in der Fläche. Folgende Bereiche sollten künftig adressiert werden:

  • Akteure vor Ort sollten den Ausbau der digitalen Infrastruktur (insbesondere von Glasfaseranschlüssen) als Grundlage der Digitalisierung priorisieren.
  • Die starke Forschungslandschaft und zahlreiche Initiativen im Ruhrgebiet bieten gute Startvoraussetzungen, den Forschungsoutput weiter zu erhöhen. Eine gezielte Förderagentur könnte dieses Vorhaben unterstützen. Eine stärkere Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft sollte angestrebt werden.
  • Digitalkompetenzen werden künftig auf dem Arbeitsmarkt immer gefragter. Im Ruhrgebiet werden viele IT-Experten und Expertinnen ausgebildet. Ein verbessertes Matching zwischen den suchenden Unternehmen und den Fachkräften kann helfen Beschäftigungspotenziale im Ruhrgebiet zu heben.
  • Der Wissenstransfer in die Unternehmen ist entscheidend, damit die Digitalisierung erfolgreich gestaltet werden kann. Noch gelingt das nicht optimal. Entlang thematischer Linien könnten Kräfte gebündelt und Impulse generiert werden. Dabei ist auch eine Stärkung des Gründungsökosystems mitzudenken. Orientiert werden kann sich beispielsweise am BRYCK in Essen und dem Cyber Security Cluster in Bochum. 

“Die breite empirisch fundierte Erhebung der Digitalisierung ermöglicht erstmalig eine objektiven Einordung über das Digitalisierungsniveau der Gemeinden. Die Gemeinden des Ruhrgebiets befinden sich auf einem guten Weg und überraschen an der ein oder anderen Stelle durchaus positiv. Die regelmäßige Erhebung des Digital-Index ermöglicht es die Entwicklung der Digitalisierung in den nächsten Jahren verfolgen zu können“ ordnet Dr. Henry Goecke, Geschäftsführer der IW Consult, die Studie ein.

Karten von Gesamtindex im Ruhrgebiet auf Kommunalebene - Kategorien nach Rängen
Abbildung 2: Gesamtindex im Ruhrgebiet auf Kommunalebene - Kategorien nach Rängen

Zwischen Kohle und Code:
Digitalisierung im Ruhrgebiet

Eine Studie für den Digital Campus Zollverein e. V.

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