IW-Expertenvotum April 2011
Wege zur Vollbeschäftigung
Die Meinungen der Experten gehen auseinander bis zum welchem Zeitpunkt Deutschland unter den aktuellen Rahmenbedingungen die Zwei-Millionen-Marke bei der Zahl der Arbeitslosen erreichen kann. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der IW Consult unter 75 Experten – Professoren für Wirtschaftswissenschaften an deutschen Universitäten. Knapp die Hälfte der befragten Ökonomen glaubt, dass die Zwei-Millionen-Marke bis 2015 erreicht werden kann. Die andere Hälfte der Experten ist deutlich skeptischer. Beinahe jeder Fünfte erwartet diese Zahl, die sich der Vollbeschäftigung annähert, erst nach 2015. Drei von zehn der Befragten halten eine Arbeitslosenzahl von zwei Millionen für prinzipiell nicht erreichbar.
Die Experten sind sich einig, dass sich die Verbreitung flexibler Arbeitszeitmodelle besonders positiv auf die Beschäftigungsentwicklung auswirkt. Fast alle Ökonomen sehen bei diesem Trend nur positive oder eher positive Wirkungen. Kein Experte erwartet hier negative Konsequenzen. Auch der Trend hin zur Wissensintensivierung wird in der Mehrheit der Fälle gut geheißen, um Vollbeschäftigung zu erreichen. Als wesentlich für einen dauerhaft hohen Beschäftigungsstand wird vor allem die verstärkte Qualifizierung der Gruppen mit unterdurchschnittlicher Erwerbstätigkeit (Geringqualifizierte, Ältere, Migranten usw.) erachtet. Fast jeder zweite befragte Professor sieht dies sogar als eine sehr relevante Bedingung an. Daneben sorgen laut der Mehrheit der Experten ein ausreichend hoher Lohnabstand sowie der Ausbau flexibler Beschäftigungsverhältnisse für positive Beschäftigungseffekte.
Lesen Sie dazu mehr in der WirtschaftsWoche, Ausgabe vom 18.04.2011 und auf der Seite www.deutschland-check.de.