Wirtschaft Digitalisiert
Wie viel Internet steckt in den Geschäftsmodellen deutscher Unternehmen?
Die Hälfte aller Unternehmen in Deutschland ist heute in hohem Maße auf das Internet angewiesen. Für ein Drittel spielt das Internet eine untergeordnete Rolle und immerhin 18 Prozent sind komplett offline. Die hier Studie "Wirtschaft Digitalisiert" zeigt die entsprechenden Abhängigkeiten auf und unterstreicht die Bedeutung des Webs als Innovationstreiber. 60 Prozent der Unternehmen, für deren Geschäftsmodell das Internet eine zentrale Rolle spielt, entwickeln innovative Produkte und Dienste, und fast 40 Prozent betreiben eigene Forschungsabteilungen. Bei den Unternehmen mit geringer Webrelevanz für ihr Geschäftsmodell sind es lediglich 50 bzw. 24 Prozent. Auch bei der Internationalisierung haben Unternehmen mit hoher Internetnutzung die Nase vorn.
Es ist absehbar, dass sich diese Entwicklung fortsetzt, denn das Internet gewinnt in immer mehr Bereichen der Wirtschaft Bedeutung. Als Basis Intelligenter Netze für Gesundheit, Verkehr, Energie, Bildung und Behörden wird es unverzichtbar bei der Lösung zentraler gesellschaftlicher Herausforderungen.
Damit die deutsche Wirtschaft die Möglichkeiten des Internets noch stärker nutzen kann, sind Verbesserungen bei den Rahmenbedingungen nötig. Die Studie enthält deshalb auch einen Empfehlungskatalog an die Politik. Neben der weiteren Forcierung des flächendeckenden Breitbandausbaus spielen vor allem die Bekämpfung des Fachkräftemangels sowie eine effizientere Forschungsförderung eine zentrale Rolle. Unverzichtbar ist auch eine Anpassung der gesetzlichen Rahmenbedingungen der Internetnutzung, vor allem beim Urheberrecht und beim Datenschutz. Die vorliegende Studie ist der Startpunkt der Zusammenarbeit des IW Köln mit dem BITKOM. Das erklärte Ziel ist es, vertiefte und wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen neuer Technologien zu gewinnen.